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Eindrücke von der Hommage an Bernd Alois Zimmermann

in Athen vom 13. – 16. November 2019

 

Vom 13. bis 16. November 2019 fand im Odeion, dem Athener Konservatorium für Musik, eine Hommage an Bernd Alois Zimmermann statt. Initiiert und kuratiert von Nikos Athineos, dem Leiter des Konservatoriums, umfasste das Programm der viertägigen Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Goethe-Institut Athen, dem Institut français Grèce sowie der Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft durchgeführt wurde, mehrere Vorträge und Konzerte, eine Filmpräsentation sowie einen Kompositionsworkshop.

 

Die Eröffnungsveranstaltung am 13. November begann mit Grußworten von Nikos Athineos sowie Dr. Stefanie Peters als Repräsentantin des Goethe-Instituts Athen und Dr. Ralph Paland von der BAZG. Im Zentrum stand dann Palands Eröffnungsvortrag Komponieren im Widerstreit der Zeit: Bernd Alois Zimmermann – Mensch und Musiker mit Einschüben aus dem Buch con tutta forza: Bernd Alois Zimmermann von Bettina Zimmermann, der Tochter des Komponisten. Unterstützt von Musik- und Bilddokumenten und Selbstzeugnissen wurde ein Zimmermanns biographische und kompositorische Entwicklung vor dem Hintergrund seiner ästhetischen Anschauungen und zeitgeschichtlicher Kontexte dargestellt; da Bettina Zimmermann die Teilnahme an der Veranstaltung leider kurzfristig absagen musste, wurden die betreffenden Partien von der Schauspielerin Effi Rabsilber vorgetragen.

 

Am Vormittag des 14. Novembers begann der zweitägige Kompositionsmeisterkurs mit Michael Denhoff, dessen kompositorisches Denken durch das Werk Zimmermanns wesentliche Anregungen empfangen hat. In diversen Analysen ausgewählter Werke und produktiver Auseinandersetzung mit der Ästhetik und Kompositionstechnik Zimmermanns waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, kammermusikalische Werke für Instrumentalbesetzungen mit Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier zu erarbeiten.

Abends wurde der Dokumentarfilm Mönch und Dionysos – Der Komponist Bernd Alois Zimmermann von Bettina Ehrhardt präsentiert; anschließend folgte ein Kammerkonzert, in dem Dozenten und Studenten des Konservatoriums Lieder, Solo- und Kammermusikwerke aus allen Schaffensphasen Zimmermanns präsentierten; auf dem Programm standen die Fünf Lieder für Singstimme und Klavier (1946), die Sonate für Viola solo (1955), Tempus loquendi für Flöte (1963), die Monologe für 2 Klaviere (1960/64) sowie die Vier kurzen Studien für Violoncello solo (1970); Nikos Athineos führte in die Werke ein.

 

Der 15. November stand zunächst im Zeichen der Fortsetzung des Kompositionsmeisterkurses von Michael Denhoff. Abends folgte dann unter dem Titel Pluralistisches Musiktheater: Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ eine Einführung in Zimmermanns epochales Bühnenwerk, wiederum ergänzt um Texte aus Bettina Zimmermanns Buch con tutta forza, gelesen von Effi Rabsilber. Den Abschluss bildete ein fulminantes Konzert des Trios uBu, in dem zwei konzeptionell eng aufeinander bezogene Kammermusikwerke erklangen: Michael Denhoffs Klaviertrio Nr. 3 „Schwarzes Ballett“ (1995) sowie Zimmermanns Ballet blanc „Présence“ (1961) – letzteres in Verbindung mit einer tänzerischen Umsetzung durch Studierende des Konservatoriums in einer Choreographie von Lila Zafiropoulou.

 

Im Abschlusskonzert am 16. November erläuterten und präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kompositionsmeisterkurses mit Michael Denhoff ihre Arbeitsergebnisse und deckten mit ihren Stücken dabei ein weites stilistisches Spektrum ab. Die Veranstaltung endete mit zwei elektroakustischen Kompositionen: Bernd Alois Zimmermanns einzigem elektronischen Stück, der vierkanaligen choreographischen Studie „Tratto“ (1966), ging Michael Denhoffs ebenfalls vierkanaliges Stück „Traumgesicht“ (1981) voraus – ein von einer Aquarellskizze Albrecht Dürers angeregtes Werk, das der Komponist in dezidierter Anknüpfung an Zimmermanns ebenfalls als „choreographische Studie“ bezeichnet.

 

 

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